4. März 2024
Hochzeitsreise mit Besuch bei educare
Christian und ich haben im August letzten Jahres geheiratet und wollten auf unserer Hochzeitsreise nicht nur Zeit für uns, sondern uns auch für Gottes Reich einsetzen.
Hochzeitsreise mit Besuch bei educare
Schon bei der Landung konnte man kilometerlang nur Stadt sehen. Fast unvorstellbar die Größe dieser Stadt. Martinho und Susi haben uns sehr herzlich in ihrem Projekt empfangen und haben uns die großartige Kinderoase gezeigt. Durch Gottes Wirken können die Kids im geschützten Umfeld in einem alten Schulgelände Fußball spielen, mit den Rollern durch den Hof pesen oder kreativ werden. Die Kinder können in ihrer Freizeit zu educare kommen, bekommen hier ein gutes, abwechslungsreiches Mittagessen, Nachhilfe im Schulstoff und sie können zwischen verschiedensten Freizeitaktivitäten wie Judo, Fußball, Chor, Tanzen und vielem mehr wählen.
Jedes der Kinder bringt seine eigene schwierige Geschichte mit. Gemeinsam haben sie ihre Herkunft aus dem naheliegenden Crackland. Das Viertel ist geprägt vom Drogenkonsum, Gewalt und Armut. An einem Abend konnten wir auf einer kleinen Autotour Straßenzüge voll drogensüchtigen Menschen sehen, die dort vor sich hinvegetierten. Die Kinder sind daher oft auf sich alleine gestellt oder werden durch ihre Eltern schon früh zum Geld verdienen / betteln mit eingesetzt.
Während unserer Zeit vor Ort konnten wir beim Austeilen des Mittagessens helfen und haben viel Zeit mit den Kids beim Spielen und Quatschen verbracht. Biberbande, Double, Jenga sind heiss begehrte Spiele bei den Kids. Ein Junge war sehr wissbegierig und wollte von Christian ganz viele portugiesische Worte auf Deutsch übersetzt haben.
Besonders ergriffen hat uns das Schicksal vom kleinen vierjährigen Marcos (Name geändert). Sein größerer Bruder wohnt bereits im Projekt, weil er das Leben seiner drogensüchtigen Mutter nicht mehr unterstützt. Sein kleinerer Bruder wurde von der Mutter irgendwann im Projekt vorbeigebracht und nicht wieder abgeholt. Für Marcos ist daher sein großer Bruder seine für ihn sorgende «Mutter.»
Die 2 Wochen in São Paulo waren viel zu schnell vorbei. Zurück in der Schweiz sind wir immer noch tief beeindruckt von diesem lebendigen Ort.
Liebe Grüße
Simone & Christian